Berliner Schlossbilder

Gewissermaßen „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“ erhebt sich gerade wieder das Berliner Schloss in der Hauptstadt-Mitte. Nach Abriss von Schlossruine und „Palast der Republik“ innerhalb weniger Jahrzehnte soll der nicht unumstrittene Neubau architektonisch Tradition und Moderne verbinden. Ob das Ganze auch inhaltlich funktioniert, muß sich erst noch zeigen. Die Schlosswerdung zumindest kann mittels Webcam verfolgt werden.

Am 6. September 1950 beschloss die DDR-Volkskammer die Beseitigung der Schlossruine, am Tage darauf begannen die Arbeiten zur „scheibchenweisen“ Sprengung des Komplexes. Am 30. Dezember 1950 wurde die „Niederlegung“ des Schlosses mit der Abtragung des Eosanderportals offiziell beendet.

Historische Aufnahmen des Berliner Schlosses:

Wer in die Konzeption des Neubaus schaut, stellt große Unterschiede zur Funktion des alten Berliner Stadtschloss fest. Das einstige Hohenzollern-Schloss bildete einst mit dem Alten Museum, dem Berliner Dom und dem Zeughaus ein aufgeklärtes und inhaltlich-programmatisches Ensemble (Kultur-Religion-Militär) in der Mitte der ehemaligen preußischen Hauptstadt. Das neue Humboldtforum hingegen möchte mit museal-wissenschaftlichen Inhalten sowie einer Literatursammlung die Brücke zur wissenschaftlich-kulturellen Vergangenheit des Ortes schlagen.

Das Schloss als Baustelle:

Zwar wurde das alte Schloss 1950 abgetragen, doch existieren noch eine ganze Reihe Originale des Komplexes. Das wohl berühmteste „Erbstück“ ist das sogenannte „Schlossportal IV“ am ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude in unmittelbarer Nähe des Neubaus.

Das Portal

Das Portal zierte einst den Schlosszugang zum Lustgarten hin und wurde in den DDR-Bau (1962 bis 1964) symbolträchtig integriert. Vom Balkon hatte Karl Liebknecht am 9. November 1918 die „sozialistische Republik“ ausgerufen. Kuriosität am Rande: Berlin wird dieses Portal nun bald doppelt besitzen.

Neptunbrunnen

Auch die Rossebändiger (in Schöneberg), der Neptunbrunnen (zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche) sowie das Reiterdenkmal (Ehrenhof Schloss Charlottenburg) gibt es noch immer im Original. Ihre „Rückverpflanzung“ ist im neuen Konzept allerdings nicht vorgesehen.

Quellen: Privatarchiv; Pinder – Deutscher Barock / Die großen Baumeister des 18. Jahrhunderts; Kuntze, Das Alte Berlin; Wikipedia.

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