Offenblende – Kamera oder Smartphone?
Um ein Motiv freizustellen, braucht es in der Regel ein Objektiv mit Offenblende oder ein gutes Bildbearbeitungsprogramm. Die erste Variante konkurriert inzwischen mit der Offenblendensimulation aktueller Smartphones. Doch kann diese das klassische Objektiv ersetzen?
Das Smartphone macht uns flexibel und aus jeder denkbaren Situation kann man inzwischen abdrücken (mit dem Smartphone!). Das gilt natürlich auch für Aufnahmen freigestellter Motive, also meist ein Objekt mit einem „weichen“ Hintergrund.
Für das iPhone etwa existiert der sogenannte „Portrait-Modus“, der natürlich nicht nur für Portraits genutzt werden kann. Das die Offenblende dort sogar einstellbar ist, erscheint zunächst geradezu als Luxus, doch am Ende bleibt alles eine Simulation – wenn auch mit einem (teilweise) guten Ergebnis.
Vor allem bei „echten Portraits“ und unbeweglichen Objekten unterwegs (Hilfe: Wind!) leistet der Portraitmodus echt gute Dienste. Zuweilen kommt dann beim Ergebnis durchaus ein „Wow“ über die Lippen.
Leider sind die Einstellmöglichkeiten sehr rar: So kann ich – im Vergleich zur Kamera – nicht exakt entscheiden, auf welchem Auge, Blütenblatt oder sonstigem Detail der Fokus liegen soll. Das Ergebnis bei einer 1.8 Offenblende wirkt zudem sehr künstlich.
Um „echte“ und „simulierte“ Offenblende zu vergleichen, habe ich an der Kamera (Olympus OM-D E-M5 Mark II) ein altes Pentacon 50mm / 1.8 adaptiert. Mit dieser – im Alltag wenig genutzten 1.8 Blende habe ich ein paar Schnappschüsse gemacht, die das iPhone dann im Portrait-Modus simulieren durfte.
Fazit: Der Zweck heiligt die Mittel – so oder ähnlich ist es denn auch. Denn die bessere Bildqualität spielt nicht immer die erste Geige, geht es doch auch hin- und wieder um den spontanen Schnappschuss unterwegs.