Gimp 2.10 als großer Wurf?

Es hat ja eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis das neue Gimp 2.10 erschien. Nach der langen Entwicklungszeit des neuen Photoshop-Konkurrenten stand allerdings zunächst die Ernüchterung: Kein Wunder, die Vorteile der neuen Version liegen eher unter der „Haube“. Nach nunmehr einiger Zeit mit Gimp 2.10 ein erstes Fazit.

Zunächst einmal wartet Gimp 2.10 mit einer etwas eleganteren Oberfläche auf, genauer gesagt mit vier Themes. Persönlich bevorzuge ich hier das dunkle Theme, denn es eignet sich sehr gut zur Bildbearbeitung und ist durch die Benutzung der RAW-Programme „Darktable“ oder „RawTherapie“ durchaus vertraut. Unterstützung gibt es übrigens nun auch für HiDPI-Displays (z.B. Retina Displays von Apple).

Gimp 2.10. einrichten und loslegen

 

Das neue Gimp arbeitet mit der Grafikbibliothek GEGL. Dieser Umstand macht eine Bearbeitung mit den wichtigen Komponentengruppen Kontrast, Helligkeit, Belichtung sowie Farbe und Farbsättigung mit 16 und 32 Bit Farbtiefe pro Kanal möglich. Zum Vergleich: Gimp 2.8 arbeitete noch mit 8 Bit Farbtiefe pro Kanal.

Die Oberfläche wirkt übersichtlich und beruhigend

Auch ein vereinheitlichtes Transformationswerkzeug „gruppiert“ Skalieren, Drehen sowie freies Verzerren und ermöglicht damit Perspektivkorrektur und Ausrichtung in einem Schritt. Wichtig ist auch die Multithreading-Unterstützung, die ein schnelleres Arbeiten erzeugt.

In den Einstellungen kann man auch die gewohnten Symbole einschalten

Fazit: Das Programm ist nach wie vor kostenlos (!) und dieser Umstand wiegt so manchen Haken ganz klar auf. Die neue Version kommt modern daher und beinhaltet bereits standardmäßig viele neue und wichtige Funktionen.

Die Änderungen sind hier nachzulesen >>

Kritisch sehe ich die noch immer vorhandene Unübersichtlichkeit der einzelnen Funktionen. Spielt man dann externe Scripts oder Plugins ein (etwa „Gmic“), scheint das Chaos perfekt und Gimp 2.10 zwingt zu einer ausführlichen Einarbeitung. Leider hat nicht jeder diese Zeit. Auch die Trägheit des Programms hat sich auf Grund der fehlenden GPU-Beschleunigung nicht entscheidend verbessert.

Quellen: gimp.org, YouTube

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