Anders fotografieren im Museum

Fotografieren im Museum kann durchaus spannend sein, sofern man die eigene Kreativität etwas bemüht. Denn es ist nicht einfach, eine gefühlte Stimmung vor Ort auch auf dem Foto wiederzugeben. Dabei können Menschen, Fenster, Türen, Schatten und vermeintliche Schmuddelecken mehr Blickfang sein, als Objekte hinter Vitrinenglas.

Es blitzt, knattert, zischt. Vor allem in den großen Museen Berlins hat man oft das Gefühl, auf einen ausgeschütteten Touristensack zu treffen. Kaum Einkehr, dafür viel Hektik und den Finger ständig am Auslöser, um die Museumstour auch eingehend dokumentieren zu können.

Ich lasse die große Fotoausrüstung samt Stativ inzwischen meist im heimischen Schrank bleiben. Mir reicht ein lichtstarkes Objektiv (in meinem Fall ein Canon EF 50mm f/1.8 II), um keinen Blitz zu benötigen. Den ISO-Wert passe ich dabei – oft von Raum zu Raum – immer wieder an, da Museumslicht meist variiert. Dann suche ich mir ein entsprechendes Motiv; manchmal ergibt es sich in der Betrachtung, manchmal rein zufällig.

Persönlich bevorzuge ich leicht unterbelichtete Fotos, da ich hier Formen, Schatten und Strukturen gut nachvollziehen und besser bearbeiten kann. Die Aufnahmen werden übrigens im RAW gemacht und später mit Darktable umgewandelt.

Wichtig bleibt natürlich die rechtliche Frage. Fotografieren für den Privatgebrauch ist meist erlaubt. Bei Veröffentlichungen sollte man aber durchaus vorsichtig sein. Architektur und Kunstwerke unterliegen dem Urheberrecht – und dies erlischt erst 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers. Inhaber sind nicht die Museen, sondern Künstler oder dessen Erben. Schon deshalb lohnt sich der „andere Blick“ in ein Museum.

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