Einmal spiegellos bitte!

Eigentlich habe ich mich die letzten Jahre herzlich wenig um die Entwicklung auf dem Gebiet der spiegellosen Kameras geschert. Mit meinen Canon-DSLRs war ich meist zufrieden und immer wieder zog dann mal ein neues Objektiv bei mir ein. Vor einer Fototour stellte ich meinen Fotorucksack zusammen und als ich merkte, dass dieser immer voluminöser wurde, beschränkte ich mich auf das wesentliche Equipment.

Einzig Straßentouren durch Berlin und anderswo waren, trotz abgespecktem Rucksack, oft nicht wirklich erbauend. Eine Canon 6D um den Hals und an dieser ein fettes Tamron 70-300mm oder – mein allerdings sehr gutes – Tokina Weitwinkel 16-28mm. Schwer, unflexibel und auffällig.

Testfoto bei 14mm / Blende 3.5 / Zeitautomatik und ISO 200

Irgendwann reifte in mir der Entschluss, vor allem auf spontanen (Familien)Touren eine kleine und spiegellose Kamera einzusetzen, am besten die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“. Gutes Handling, Unauffälligkeit und vor allem eine zufriedenstellende Bildqualität hieß das. Nach einigen Wochen Recherche habe ich das Teil nun vor mir stehen und die ersten Touren hat die Kamera überstanden.

Kurze Vorstellung der Kamera:

 

Entschieden habe ich mich für eine Olympus OM-D E-M10 Mark II, die äußerlich richtig Retro und technisch richtig klasse daherkommt. Obwohl bereits ihre Nachfolgerin auf dem Markt ist (die mich nicht gänzlich überzeugte), sollte es hinsichtlich Preis/Leistung DIE sein.

Testfoto bei 14mm / Blende 3.5 / Blendenautomatik und ISO 1600

Zunächst mit einem Kitobjektiv 14-40mm ausgestattet macht die kleine Olympus tolle Fotos, die kaum noch nachbearbeitet werden müssen. Der Autofokus ist rasend schnell und selbst bei schlechteren Lichtbedingungen und bis ISO 1600 leistet sie sehr gute Dienste. Natürlich kommt sie hier nicht an das Rauschverhalten der EOS 6D, vor allem bei höheren ISO-Werten heran – doch wie oft habe ich bislang Fototouren bei teilweiser Dunkelheit gemacht? Selten.

Dafür fotografiere ich gerne Bewegung! Mit der Serienbildfunktion (ca. 8 Bilder / sec. Im RAW-Modus) der Olympus bin ich da wirklich erstklassig bedient, denn kaum eine erschwingliche DSLR schafft derartige Geschwindigkeiten.

Testfoto bei 41mm / Blende 5.6 / Zeitautomatik und ISO 100

Auch die 16 Megapixel, die ich zunächst als Nachteil ausgemacht hatte, entpuppen sich als völlig ausreichend. Schließlich will ich keine Hauswände fototapezieren. Übrigens führen 16 MP im Micro-Four-Thirds-Format und 24 Megapixel im APSC- Format zu ähnlich identischen Pixelgrößen, etwa im Vergleich mit drei- und zweistelligen Canon-Modellen.

Sehr groß ist auch das Objektivangebot der MFT-Kamera: Sowohl im preisbewussten wie im Profisektor gibt es viele gute Gläser. Und selbst einmal gekaufte Objektive mit Canon- oder M42-Anschlüssen sind sehr gut adaptierbar. Die Frage bleibt hier nur, ob man die großen und schweren Stücke an eine kleine MFT-Kamera anschließen muss, da der Größenvorteil damit wieder garantiert vom Tisch wäre.

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