Fotografieren im Wald

Ein schöner Waldspaziergang geht zu Ende. Die Luft war herrlich, die Stille beruhigend und die Kamera war auch dabei. Ernüchternd jedoch die gefühlten tausend Fotos, die im Wald geschossen wurden. Bäume, Blätter, langweilig? Nein, denn mit etwas Kreativität und Auge ist der Wald auch ein Paradies für Fotografen.

Wer zielgerichtet auf „Fotosafari“ geht, wird wohl kaum den Zauber einfangen, den der Wald ausstrahlen kann. Man sollte sich also auf Überraschungen einlassen: Ein Baumensemble, ein Moor, alte Wege oder leuchtend grünes Moos, dass ins Auge sticht. Nicht ganz unwichtig ist es allerdings, die Wettervorhersage zu studieren.

Wenn der Tag noch jung und der Frühnebel noch am Aufsteigen ist, hat der Wald etwas mystisches – was nicht heißt, dass ein wolkiger, vielleicht verregneter Tag schlechter sein muss. Hier gilt es, auszuprobieren.

Weitere Tipps für Waldfotografie

 

Da ich vorwiegend wandere, ist meine „Ausrüstung“ auch eher auf das Wandern ausgerichtet. Ganz ohne Kamera-Zubehör geht es dann aber doch nicht. Ich entscheide mich für das Objektiv EF 50mm f/1.8 II von Canon und ein nettes Teleobjektiv – in meinem Fall das EF-S 55-250mm, 1:4-5.6 IS II, ebenfalls von Canon. Zudem ein Ministativ, welches ich auf dem Boden aufstellen und damit quasi ruckelarme Fotos aus der Froschperspektive machen kann. Für große und weite Flächen bietet sich ein Weitwinkelobjektiv an, als Ersatz für ein Stativ kann ein „Reissäckchen“ zur Auflage verwendet werden.

Ein Trick für spannende Fotos besteht in den Einstellungen der Kamera: Der Weißabgleich (engl. white balance, WB) kann auf verschiedene Temperaturen eingestellt werden. Er dient dazu, die Kamera auf die Farbtemperatur des Lichtes am Aufnahmeort zu sensibilisieren. Will man eher eine kühle Stimmung erzeugen, sollte der Wert relativ niedrig (z.B. 2.500 K) liegen, für mehr „Wärme“ stellt man entsprechend höhere Werte ein (z.B. 5.000 – 10.000 K). Ebenso ist es möglich, die Farbeinstellungen in Richtung grün/blau oder gelb/rot zu verschieben. Alles natürlich nur schrittweise und vorher mit einer Foto-Testreihe versehen.

Fotografiert wird grundlegend im RAW-Modus. Die Fotos werden später z.B. mit Darktable, Aperture oder Lightroom in hochauflösende JPGs umgewandelt. Ob hohe Tiefenschärfe mit Stativ oder Unschärfe und viel Licht – alles Ansichtssache. Ich persönlich bevorzuge eine große Blende (ca. 2 – 2,2), also Unschärfe für Details, wie Wurzeln, Stämme oder Blätter – auch, um sie in Szene zu setzen. Eine größere Tiefenschärfe bietet sich für einen ganzen Wald-Abschnitt an, den man am Ende sehen möchte.

Quellen: Privat, YouTube

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