Hurra, ein Jupiter-Objektiv!

Auf der Suche nach einer weiteren Festbrennweite bin ich nach einiger Recherche im Analogbereich fündig geworden: Mein „neues“ Jupiter 37A 135mm mit Blende f3,5 stammt aus den Achtzigern, ist aus schwarzlackiertem Stahl und relativ unverkennbar ein Produkt aus der ehemaligen Sowjetunion. Wer mal mit sowjetischer Technik zu tun hatte, der wird die Vorzüge dieser Robustheit schätzen. Das gute Stück besitzt eine Naheinstellungsgrenze von etwa 90cm und hat ein 52mm Filtergewinde.

Zwar gibt es auch einige Analog-Objektiv-Anbieter in Deutschland, doch scheinen diese oft überteuert. Erstanden habe ich das Objektiv schließlich im Ausland für günstiges Geld.

Einige Testfotos:

Trotz physischer „Unkaputtbarkeit“ stellt sich vor allem die Frage nach der Bildqualität. Dank eines M42 Adapters passt das Objektiv zunächst einmal wunderbar an meine Canon EOS 70D. Hier ist ein Adapter zu empfehlen, der mittels Kontakte das manuelle Fokussieren unterstützt. Die Kontakte des Adapters sollten fest sitzen und nicht verrutschen. Bitte hier unbedingt ausführlich recherchieren und Usermeinungen lesen!

Die feine Haarstruktur ist sehr gut erkennbar:

Die Bedienung ist denkbar einfach: Die Blende wird am vorderen Ring ausgewählt – am großen Ring wird scharfgestellt. Das Jupiter 37A besitzt übrigens 15 Blendenlamellen für ein rundes und weiches Bokeh.

Eine Jupiter 37A / 135mm Gruppe auf Flickr gibt es hier.

Fazit: Nach einem ausgiebigen Foto-Ausflug bei teilweise schlechten Lichtverhältnissen bin ich von der Qualität des Objektivs begeistert! Der manuell anvisierte Zielpunkt wird exakt getroffen und das Bild ist sehr scharf. Selbst bei Offenblende 3.5 ist es möglich, einen größeren Bereich scharf abzubilden – eine Blende ab 4.0 ist also für eine bessere Schärfe nicht unbedingt nötig. Der Hintergrund eines Objektes wird bei offener Blende grundsätzlich sehr weich abgebildet, die Farben sind sehr natürlich. Mit einem Aufsteckblitz verträgt sich das Objektiv sehr gut, entsprechende Aufnahmen sind also kein Problem.

Kleine Schwächen hat der sowjetische Stahl natürlich auch: Eine Gegenlichtblende ist von Vorteil, Orange-Töne werden aus meiner Sicht bei starkem Lichteinfall sehr gelb dargestellt. Das ist allerdings verschmerzbar, nimmt man die Tatsache, dass man nach Einsatz des 135er Jupiters kaum nachbearbeiten muss.

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