Unschärfe einsetzen
Unser Auge fokussiert sich in der Natur auf ein Objekt – selbst beim „Rundumblick“ über die Stadt. Diesen Augenblick mit der Kamera festzuhalten und in Szene zu setzen erfordert allerdings – neben einem „fotografischen Blick“ etwas technisches Verständnis. Schwierig ist das nicht.
Die sogenannte „Schärfentiefe“ kennzeichnet jenen Bereich im Foto, der noch (annähernd) scharf abgebildet wird. Möchte man den Betrachter auf ein bestimmtes Objekt lenken, kann man mit der sogenannten Unschärfe „spielen“.
Moderne Smartphones können dies (bedingt) ganz gut, wie etwa durch den „Portrait-Modus“ beim iPhone. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Schnell und ohne „Technik-Rucksack“ ein bestimmtes Objekt isoliert fotografieren. Dabei können Offenblenden bis 1.4 und verschiedene Lichtsituationen simuliert werden. Der Haken: Es bleibt bei einer Simulation. Feine Strukturen etwa werden häufig schwammig, Abgrenzungen zerklüftet dargestellt.
Nahezu unschlagbar bleibt daher die Offenblende – etwa Objektive mit Festbrennweiten zwischen 1.4 und 2.8. Hier wird nicht „gerechnet“ und simuliert und Objektstrukturen bleiben deutlich erhalten. Den Vorteil der Flexibilität des kleinen Smartphones hat man allerdings nicht mehr, hin und wieder muss auch das Objekt gewechselt werden.
Ist man übrigens mit einem Teleobjektiv oder einem Tele-Zoom-Objektiv unterwegs, kann man auch da ganz hervorragende Fotos mit „weichem Hintergrund“ machen, ganz ohne Offenblende. Hier schafft der größere Abstand zu einem Objekt, was sonst nur Offenblenden bewerkstelligen können. Am besten ausprobieren.